3 ganz konkrete Arten, WIE du vom Prokrastinieren ins Schreiben kommst

Gestern hat eine Kollegin berichtet, dass sie sich gerade darum drückt, ein trauriges Kapitel zu schreiben. Ich habe schon ein paar Ratschläge aus meiner Kreativ-Werkzeugkiste gezückt, da versicherte sie mir, dass es kein Problem ist. (Sie ist ja auch eine erfahrene, viel veröffentlichte Autorin.) Ihre Antwort: Ich habe einen festen Zeitplan und einen Tagesplan mit etwas Puffer. 

Ja! Das ist wunderbar. 

Das spannendste aber an dieser Antwort fand ich:

Sie sagte trotzdem nicht, WIE sie es dann schafft, sich wieder an den Schreibtisch zu setzen. Denn das sind manchmal die fiesen kleinen Stolpersteine. Nur, weil du einen Plan hast (oder einen Traum), heißt das noch lange nicht, dass du ihn auch automatisch einhältst.

Denn manchmal kommt da nicht nur ein ungutes Gefühl in die Quere. („Ich mag nicht, das Kapitel ist so traurig!“) Manchmal kommen die ganz schweren Steine, die dein Herz nach unten ziehen und es schier unmöglich machen, einen Tagesplan einzuhalten. Manchmal nur Netflix.

Hier gebe ich dir 3 Arten mit, WIE du vom Prokrastinieren wieder in dein Kapitel hineinfindest (ohne dich selbst mit militärischem Drill zum Zähne zusammenbeißen anzufeuern. Kennst du den Spruch „get shit done“? NICHT von mir.)

1. Timer auf eine geringe Zeitspanne setzen.

Du musst ein ganzes Kapitel schreiben? Uff. Nimm dir einen Timer und setze ihn lediglich auf 25 Minuten. Das klingt gleich nicht mehr so lange. So ist die Aufgabe nicht mehr der große Berg, den du bezwingen musst. Und: Du hast dir ein Ziel gesetzt, das du definitiv erreichen kannst. (Und das motiviert zu mehr. Im Gegensatz zu dem schwammigen Ziel „ein ganzes Kapitel schreiben“, das auch unvollständig bleiben kann, und dann gerätst du in die Selbstvorwürfe-Falle.) Falls du nach den 25 Minuten so richtig schön drin bist und weiterschreiben willst: bestens!

2. Nimm dir vor, nur 3 Sätze zu schreiben.

Das habe ich mir von den „Mini Habits“ bzw. „Atomic Habits“ abgeschaut. Dort geht es eigentlich darum, gute Gewohnheiten aufzubauen, indem man zuerst winzige Ziele setzt: Wenn du zehn Liegestütze pro Tag machen willst, nimm dir nur vor, eine zu machen. Du wirst dein Ziel auf jeden Fall erreichen, dich besser fühlen und weitermachen. Genau so handhabe ich das mit den Sätzen. Ich muss kein ganzes Kapitel schreiben, ich muss nur 3 richtig gute Sätze schreiben … und vielleicht noch fünf bis zehn weitere. Für mich ist das so wirkungsvoll, weil mein innerer Kritiker extrem laut und gemein ist, wenn ich etwas nicht schaffe. Und das schadet der Kreativität mehr, als es hilft.

3. Schreibe in Stichwörtern.

Wenn wirklich gar nichts anderes geht (hallo, Krise!), dann erlaube ich mir, vor der Prosa erst einmal Stichworte zu schreiben. Es bringt mich dem Kapitel zumindest näher, gliedert schon einmal alles, vielleicht gibt es auch schon die eine oder andere Zeile Dialog. Alles kann, nichts muss. Ja, so wird dein Kapitel zumindest heute noch nicht fertig. Aber es geht dafür morgen schneller, weil schon alles durchdacht ist. Und weil du dich nicht damit gestoppt hast, krampfhaft etwas zum Fließen zu bringen, was vielleicht erst morgen fließen kann.

Das zumindest ist mein ganz konkretes WIE, wenn ich vom Prokrastinieren wieder ins Schreiben kommen möchte. Wichtig ist mir dabei, dass ich meinen inneren Monolog dabei eher positiv und motivierend halte - das wirkt sich absolut aus. Auf mein Schreiben, auf mein Umfeld und darauf, wie gut die Ideen fließen.    

Meine Kollegin hat wahrscheinlich ihre ganz einen Mini-Tricks dafür, ihren Tagesplan auch einzuhalten. Ich bin schon gespannt darauf, das Kapitel dann im fertigen Buch zu lesen.

Wenn du selbst schreibst und dir dieser Artikel geholfen hat, interessieren dich vielleicht meine „100 Motivations- und Mindset-Tipps“ für kreatives Arbeiten (ohne durchzudrehen). Ein ganzes Arbeits-PDF mit 26 Seiten. In meinem Newsletter gebe ich dir Bescheid, sobald es erhältlich ist! Trag dich gern dafür ein (oder sag es einer Freundin weiter):

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Was ist dein liebster Trick, um dich wieder an den Schreibtisch zu setzen? Berichte mir in den Kommentaren! Alles Liebe, deine Judith

Judith WilmsComment